Der Mühlbach und die Klosterwirtschaft
Zur Lebensweise der Benediktiner gehörten die Wertschätzung praktischer Arbeit und insbesondere eine ausgeklügelte Wasserwirtschaft. Benediktinerklöster wurden in der Regel an Flüssen angelegt, und zwar meist an der Mündung eines kleineren Zuflusses. Dessen Wasser diente als Brauchwasser, zur Entsorgung der Abwässer und für Mühlenkraft.
Sehr wahrscheinlich ließen die Benediktinerinnen des Klosters Lippoldsberg im 12. Jahrhundert den Mühlbach anlegen. Das Kloster besaß ausgedehnte Ländereien und neben der Mühle weitere Verarbeitungsbetriebe wie Brauhaus, Backhaus und Schlachterei. Die Bewirtschaftung leisteten die Nonnen zusammen mit einem Hofmeister und dessen Knechten. Ein Teil der Ländereien, insbesondere die auswärtigen, waren an Bauern verpachtet, die jährliche Abgaben in Geld und Naturalien dafür leisteten.