Heimerad auf dem Hasunger Berg
Das Leben des Hl. Heimerad - die "vita heimeradi" - wurde zwischen 1077 und 1090 vom Mönch Ekkebert aus dem Kloster Hersfeld beschrieben.
Heimerad, der um 970 in Meßkirch geboren wurde, soll sich nach einer Pilgerreise ins Heilige Land im Kloster Hersfeld aufgehalten haben. Dort konnte er sich jedoch nicht entschließen, dem Konvent beizutreten. Ekkebert berichtet, Heimerad sei nach Kirchberg bei Niedenstein und Kirchditmold (heute Stadtteil von Kassel) gezogen, um dort zu predigen. Aus beiden Orten habe man ihn mit Gewalt vertrieben, weil die ortsansässigen Pfarrer die Gemeinde gegen Heimerad aufwiegelten. Auch habe der Bischof von Paderborn ihn wegen seines ungepflegten Äußeren als Teufel verspotten und verprügeln lassen.
Im Jahr 1017 erreichte Heimerad den Hasunger Berg, wo er mit Erlaubnis der Gemeinde sein asketisches Leben fortsetzte. Auf dem Berg fand er eine dem Heiligen Michael geweihte Kirche mit Pfarrer vor.
Heimerad lebte und predigte ein Leben der Armut. Bisweilen soll er ekstatische Zustände erreicht haben, in denen er Visionen - auch vom künftigen Kloster - hatte.
Bis zu seinem Tod am 28. Juni 1019 wurde er vom Volk wegen seines heiligenmäßigen Lebens verehrt. Berichte über Wunderheilungen an seinem Grab ließen den Ort zu einer bedeutenden Pilgerstätte werden. Über der Grablege entstand das Kloster Hasungen.