Von Trende nach Trendelburg
Die Gründung von Trende liegt in der Zeit des 9. bis 11. Jahrhunderts. Die Siedlung Dreynde wurde 1203 und 1318 erwähnt. Mitte des 14. Jh. begann die spätmittelalterliche Krisenzeit, die erst im 15. Jh. endete. Verheerende Seuchenzüge wie die Pest führten zu einem Zusammenbrechen des alten Wirtschafts- und Siedlungsgefüges. Drei Dörfer in der Umgebung von Trendelburg wurden zu Wüstungen: das größte Dorf Trende (1455) sowie die kleineren Sulten und Exen.
Die Überlebenden des Dorfes Trende siedelten in die befestigte Stadt Trendelburg um.
Die Edelherren von Schonenburg errichteten Trendelburg vermutlich im 12. Jh. eineinhalb Kilometer von Trende entfernt. Burg und Siedlung entstanden auf einem 170 m hohen Sandsteinfelsen, dem Drender Berg. Die Lage an wichtigen Handelswegen sowie die Kontrolle der Diemelfurt waren entscheidend für die wirtschaftliche Bedeutung im Hoch- und Spätmittelalter.
1558 gab Landgraf Philipp der Großmütige auf Wunsch der Gemeinde, des Bürgermeisters sowie des Trendelburger Rates der "wüsten Kirche Drenge" eine Verwendung als Hospital für "Armer, geprechlicher, unvermöglicher Leuth". Im Kirchenschiff wurden Räume für die Bedürftigen eingerichtet. Von 1613 - 1704 fanden die Verstorbenen bei der Siechenkirche ihre letzte Ruhestätte. Der Kirchturm von Trende blieb bedingt durch die Nutzung als Siechenhaus erhalten.
Von 1996 - 98 fand die Sicherung des einsturzgefährdeten Turmes durch Studenten des Fachbereichs Architektur der Universität Kassel statt. Die erneuerte schmale Steintreppe, die bis ins erste Geschoss hochführt, eine neue Holztreppe sowie die eingebaute Empore ermöglichen den Ausblick über die Diemelauenlandschaft sowie nach Stammen und Trendelburg.
Besichtigung auf Anfrage: Tourismusbüro Trendelburg, Tel. 05675 749918.