Der älteste Eisenbahntunnel Hessens: ein Paradies für Fledermäuse und im Sommerhalbjahr offen für Radfahrer und Wanderer
Der älteste Eisenbahntunnel Hessens, der 202 m lange Carlsbahntunnel, wurde eher als Prestige- und Vorzeigeprojekt realisiert. Auf gewachsenem Sandsteinfelsen gegründet unterführt das -Tunnelbauwerk den teils bewaldeten Kesselberg, der von einer Flußschleife der Diemel umflossen wird. Der Bau wurde im April 1846 begonnen, im Juni 1847 fertig gestellt und war eine Demonstration des damals technisch Machbaren.
Nach der Stilllegung der Bahnlinie und dem Rückbau der Gleise wurde auf der Strecke Mitte der 1990er Jahre der Hessische Radfernweg R4 eingerichtet. Allerdings war der Tunnel gesperrt.
Seit seiner Wiedereröffnung im Jahr 2014 ist der Tunnel als bemerkenswertes Überbleibsel nordhessischer Eisenbahngeschichte für Radfahrer und Wanderer zugänglich und eine Attraktion am Rande des R4.
Die Fledermauspopulation
Fledermäuse suchen den Carlsbahntunnel regelmäßig als Sommer- wie auch als Winterquartier auf. Im Tunnel kommt überwiegend das Große Mausohr, die größte deutsche Fledermausart vor, die die Flügelspannweite einer Amsel erreicht. Zum Schutz der Fledermäuse bleibt der Tunnel von Anfang November bis Ende März verschlossen.
Naturschutz- und FFH-Gebiet Holzapetal
Die ehemalige Bahntrasse führt vom südlichen Tunnelportal aus direkt durch das Naturschutzgebiet. Es dient seit 1980 der Erhaltung des alten Laubholzbestandes und des Altarms der Diemel mit ihren reich strukturierten Uferbereichen.