Wasserstraße Weser
Die Weserschifffahrt lässt sich in Gieselwerder erst seit dem Ende des 16. Jh. nachweisen, doch befuhren sicher schon vorher Schiffer des Ortes den Fluss.
Im 19. und 20. Jh. lebten hier viele Männer - über 200 Personen auf eigenen oder Schiffen von Reedereien - von diesem Gewerbe. Anfang der 1950er Jahre kam zunächst der Nahverkehr und in den 1980er Jahren der Schiffsverkehr von den Oberweserhäfen zum Erliegen.
Stromabwärts am rechten Weserufer lagen zeitweise zwei Schiffswerften. Die erste wurde um 1782 gegründet, die zweite arbeitete ab Mitte des 19. Jh. Beide Werften bauten Schiffe aus Holz, die jedoch später von eisernen Schiffen verdrängt wurden. Das letzte Lattenschiff ging 1956 zu Wasser. Bis dahin waren die Werften bedeutende Arbeitgeber des Ortes.
Ein noch älterer Erwerbszweig war die Flößerei auf der Weser. Seit dem Mittelalter flößte man Baumstämme aus den umliegenden Wäldern nach Norden zum Bau von Häusern, Schiffen und Hafenanlagen oder als Brennholz. Im 20. Jh. waren 12 selbstständige Flößer aus Gieselwerder unterwegs, die Fichtenstämme beförderten. Das letzte kommerzielle Floß fuhr 1964 die Weser abwärts.