Kohlenbergbau am Stellberg
Unter dem Stellberg (495 m über NN) liegen Braunkohlenschichten, bergmännisch Flöze genannt. Die Bergkuppe bildet eine 50 m starke Basaltdecke. Darunter befinden sich mehrere Ton-, Sand- und zwei Braunkohlenschichten wie übereinander gestapelte Teller.
Über den ältesten Bergbau um 1800 ist nichts bekannt. 1823 erhielt der Kasseler Oberhofbaurat J. Bromeis die Genehmigung zur Förderung von Braunkohlen. Der Stollen lag an der Südseite des Stellbergs im Bereich des heutigen Sees.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen weitere Abbaufelder im Osten hinzu (Alte Grube). Später folgten Stollen im Norden (z. B. Karlstollen). Schließlich begann ab 1962 der Tagebau am Südhang.
Das Gesamtvolumen der Stellberger Lagerstätte betrug schätzungsweise 10 Millionen Kubikmeter. Bis zum Ende des Bergbaus wurde etwa die Hälfte gefördert.
Hauptabnehmer waren die Spinnfaser AG und das Kraftwerk Kassel. Dessen Umstellung auf Steinkohle und die schwierigen geologischen Verhältnisse machten den Abbau unrentabel und führten zur Schließung der letzten Gruben im Jahr 1967.