Gläsnerei im Kaufunger Wald
Der Kaufunger Wald hat eine politisch wechselvolle Geschichte. Zwischen dem Anfang des 9. Jahrhunderts und 1122/23 gehörte er dem König, danach den Landgrafen von Thüringen. Ab 1247 erlangten die Herzöge von Braunschweig den nordwestlichen Teil des Waldes im Bereich der heutigen Gemeinde Staufenberg. Der östliche Teil war gemeinsamer Besitz der Landgrafen von Hessen und der Herzöge von Braunschweig.
Archäologische Forschungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass der Kaufunger Wald eines der wichtigsten deutschen Gebiete der Waldglasherstellung war. Von den einstigen Glashütten sind heute nur noch mehr oder weniger deutlich zu sehende Hügel geblieben. Dicht unter der Oberfläche finden sich meist verglaste, gesprungene Sandsteine, gebrannter Ofenlehm und vereinzelte Glasreste. Die Hügel geben sich als zusammengesunkene Glasschmelzöfen zu erkennen. Ältere Glashütten bestehen aus nur einem Ofen, jüngere meist aus vier Öfen. Meist lagen die Glashütten an Gewässern oder kleinen Quellaustritten.
Die Datierung ist nur über mitgefundene Keramikscherben von Haushaltsgeschirr möglich.