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Historische Verkehrswege und ein ehemaliges Rittergut in Stammen

Die Familie von Pappenheim ist eine der ältesten Ritterfamilien im Diemel- und Oberweserland.
Im Jahre 1429 wurde das Adelsgeschlecht Lehnsherr von Stammen. Das Herrenhaus des Guts entstand im Jahre 1770.

Am bekanntesten ist wohl Diana von Pappenheim, geborene Gräfin Waldner von Freundstein, die 1806 den 20 Jahre älteren Wilhelm Maximilian Rabe von Pappenheim heiratete, zwei Söhne von ihm bekam und später die Geliebte von König Jérôme Bonaparte wurde. Von ihm bekam sie zwei Töchter. Wilhelm Maximilian wurde depressiv und starb 1815.

Das Gut blieb in Familienbesitz bis 1946. Aufgrund des gesetzlichen Zwangs zur Landabgabe für Siedlungszwecke musste die Familie das Gut dann veräußern. Das Schloss wurde 1963 in ein Altenheim umgewandelt. Renovierungen und eine Erweiterung fanden 1996 und 2001 statt. Die Wirtschaftsgebäude wurden ab 1990 instand gesetzt und zur Freizeitanlage Hofgut Stammen ausgebaut, das unter anderem Gastronomie, "Strohhotel", Kanu- und Erlebnistouren anbietet.

Für den Landgraf-Carl-Kanal begannen die Arbeiten in Stammen 1722. Parallel zum Bach Esse wurde ein 20 m breiter und ca. 4 m tiefer Kanal ausgehoben. Zum Niveauausgleich gab es eine Schleuse in Stam-men und eine zweite in Hümme.
Rund 145 Jahre nach dem Aus für den Kanal wurden 1875/76 die Schleusen Stammen und Hümme abgebrochen. Den Kanalgraben nutzte die Familie von Pappenheim zunächst zur Karpfenzucht. Heute ist kein Wasser mehr im ehemaligen Kanal. Er dient zum großen Teil als Pferdeweide.